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Ich schaue auf die Uhr. Eben war es noch halb neun. Kurz die Kleine ins Bett bringen und dann nach einem anstrengenden Arbeitstag mit meiner Frau auf der Couch entspannen! So die Theorie. Eine kleine verschwitzte Hand versucht gerade, mir meine Armbanduhr vom Handgelenk zu ziehen. Ich kann grad noch erkennen, dass es mittlerweile viertel nach elf ist!
Kommt euch das irgendwie bekannt vor? Ihr arbeitet hart, tut alles für euer Baby, und wenn ihr euch abends erschöpft ein bisschen ausruhen müsst, dann macht euer Baby alles – nur nicht schlafen! Am Anfang mag das noch ganz niedlich sein, denn natürlich verbringen wir gern ein bisschen 1:1 Zeit mit unserem kleinen Schatz. Schmusen, lesen, das volle Programm. Doch wenn die Einschlafroutine plötzlich drei Stunden dauert und zur Qual wird, sind nicht nur wir gestresst, sondern auch unser Baby!
Ob Tagschlaf oder Nachtschlaf – es ist kräfteraubend, wenn unsere Kleinen trotz all unserer Bemühungen einfach nicht einschlafen wollen. Schnell gerät man in einen Teufelskreis, denn je weniger Schlaf wir bekommen, desto größer wird die Anspannung, die sich dann wieder belastend auf unser kleines Baby überträgt. Wenn auch bei eurem Baby das Einschlafen gerade ein großes Problem ist, dann seid ihr bei uns in der Mäuseschlummerschule genau richtig!
In diesem Artikel geben wir euch fünf Tipps und Tricks an die Hand, mit denen ihr euer Baby sanfter und entspannter zum Einschlafen bringen könnt. Schaue dir gerne diesen Artikel an, wenn dein Kind im Schlaf weint und nicht richtig ein- und durchschläft. Denkt aber daran: Wir bieten keine Wundermittel an! Babys und Kleinkinder sind wunderbare individuelle Wesen mit ihrem eigenen Charakter und ausgeprägten eigenen Bedürfnissen. Eine Universallösung für alle Kinder gibt es daher nicht.
Sollten deshalb die Tipps bei euch nicht gleich funktionieren, schaut euch gerne in unseren weiteren Blogartikeln um, wo ihr vielleicht Inspiration und Anregung findet, noch einmal neue Strategien zum Thema Babyschlaf auszuprobieren.
Ihr wollt noch mehr Beratung? Dann stehen wir euch auch ganz persönlich zur Seite, um mit euch im 1:1 Coaching oder Gruppen Coaching eine Lösung zu finden, die zu eurer besonderen Situation passt! Warum ihr als Familie vom Baby und Kleinkindschlafcoaching profitieren könnt erfahrt ihr hier.
Tipp #1: Verstehe, dass auch dein Kind schlafen möchte!
Die letzte Nacht war ein Alptraum? Ihr habt alles versucht, um euer Baby zum Schlafen zu bringen und nichts hat funktioniert? Ihr habt drei Stunden geschlafen, aber das nicht unbedingt am Stück?
Vom Gebrüll eures Babys völlig erschöpft habt ihr euch dabei ertappt, wie ihr langsam genervt denkt, dass ein Leben ohne das Baby viel einfacher war?
Wir fühlen mit euch und verstehen, dass die Nerven irgendwann blank liegen! Doch gerade in den Momenten, in denen wir uns als Mama und Papa der Willkür unseres Kindes ausgesetzt fühlen, braucht es unsere Liebe und unser Verständnis am meisten. Wenn wir vor Erschöpfung kaum noch wissen, wie es weitergehen soll, hilft manchmal ein simpler Gedanke: Dein Baby will dich nicht ärgern, sondern ist verzweifelt und möchte auch schlafen!
Jeder Mensch hat in der Nacht die Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Manchmal gelingt dies besser, manchmal schlechter. Je kleiner euer Kind ist, desto schlechter kann es ausdrücken, was es beschäftigt und warum es gerade so große Schwierigkeiten hat, in den Schlaf zu finden.
Die Gründe hierfür können vielfältig sein: Euch ärgern zu wollen ist jedoch definitiv keiner davon!
Der erste Tipp, wie ihr euer Baby zum Schlafen bringst, setzt also nicht beim Kind an, sondern bei euch selbst: Bring eurem Kind Verständnis und bedingungslose Liebe entgegen und das Schlafenlegen wird viel einfacher werden. Es hilft, sich daran zu erinnern, dass das eigene Baby auch müde ist und dringend schlafen will! Es kann nur gerade nicht. Warum? Das könnt ihr gemeinsam herausfinden.
Tipp #2: Stress ist Gift, wenn ihr euer Baby zum Schlafen bringen wollt
Was für uns gilt, gilt für unsere Kleinen erst recht! Stress vor dem Einschlafen ist Gift! Gibt es vor dem Einschlafen plötzlich Streit, wird es laut oder bricht Hektik im sonst vielleicht harmonischen Familienalltag aus, sind die Probleme für das Einschlafen vorprogrammiert. Während Mama und Papa gestresst sind, belastet die unruhige Situation die kleine Kinderseele und hält euer Baby davon ab, ruhig in den Schlaf zu finden.
Möchtet ihr euer Baby nicht nur tagsüber zum Schlafen bringen und hierbei liebevoll und fürsorglich vorgehen, dann wäre es vielleicht eine gute Idee, bereits eine Stunde vorher mit dem Abendprogramm anzufangen! Achtet auf eine ruhige und entspannte Atmosphäre und stellt sicher, dass keine Hektik mehr ausbricht. Wir wissen, dass sich das leicht sagt, jedoch oft super schwer umzusetzen ist!
Insbesondere wenn bereits mehrere Kinder im Haushalt leben, kann eine altersgerechte Abendroutine zur Herausforderung werden. Hier kann es helfen, wenn ihr euch mit eurem Partner aufteilt. Diese Arbeitsteilung kann natürlich – abhängig von eurer persönlichen Familiensituation – ganz unterschiedlich aussehen.
Ganz besonders wichtig, wenn ihr euer Baby zum Schlafen bringen wollt, ist jedoch immer eine ausreichende Planung und zwar zu einer Zeit, in welcher ihr noch nicht übermüdet und völlig verzweifelt seid! Denkt auch an euch und versucht, dass euren sowie den Bedürfnissen eures Kindes entsprochen wird.
Steht das Badezubehör bereit und wurde festgelegt, ob Mama oder Papa heute dem Großen vorlesen, kann der Partner entspannt das Baby zum Schlafen bringen – Harmonie statt Hektik!
Tipp #3: Geborgenheit und Planbarkeit durch Rituale
Menschen sind Gewohnheitstiere. In klinischen Studien mit Schwangeren konnte sogar nachgewiesen werden, dass selbst Babys im Mutterleib bereits in gewissem Maße zum Erkennen von Wiederholungen in der Lage sind: Schaukelte die Mutter rhythmisch im Schaukelstuhl, verlangsamte sich der Herzschlag des Babys auf einem CTG erkennbar. Unterbrach sie das Schaukeln für 30 Sekunden, um nach weiteren 30 Sekunden erneut damit zu beginnen, lernte das Baby bereits nach wenigen Zyklen, die Wiederholung zu erwarten: Auch dann, wenn die Mutter nicht mit dem Schaukeln begann, verlangsamte sich der Herzschlag des Ungeborenen – in freudiger Erwartung auf das anstehende Geschaukel.
Wie könnt ihr mit diesem Tipp euer Baby zum Schlafen bringen? Ganz einfach! Indem ihr schöne Rituale in euren Tagesablauf integriert, die im direkten Zusammenhang mit dem Einschlafen stehen.
So lernt euer Baby, dass das Einschlafen nicht mit einer schmerzhaften Trennung von Mama oder Papa verbunden sein muss, sondern ein liebevoller Prozess sein kann, bei welchem Sicherheit und Geborgenheit eine große Rolle spielen.
Damit die Rituale euer Baby zum Schlafen bringen, sollten sie natürlich darauf ausgerichtet sein, Entspannung zu fördern. Auch biochemische Prozesse spielen hierbei eine Rolle: Damit das Schlafhormon Melatonin gebildet werden kann, sollte vor dem Nachtschlaf das Baby keinem grellen Licht mehr ausgesetzt werden. Auch wäre es großartig, wenn euer Baby keine Bildschirme mehr zu sehen bekommt, die blaues Licht (Fernseher, Handy!) emittieren.
Übrigens: Babys sind clever und können sehr wohl zwischen verschiedenen Ritualen unterscheiden, die wie Trigger für eine folgende Reaktion (es gibt Essen, es wird geschlafen, gleich wird gebadet, …) wirken können. Dies könnt ihr euch zunutze machen und beispielsweise das Einschlafritual vor der Nacht anders gestalten, als das vor dem Mittagsschlaf.
Ob das Baby in einen Stubenwagen oder sein Bettchen gelegt wird, einen Schlafanzug angezogen bekommt oder in der Tageskleidung hingelegt wird – all diese Dinge merkt sich euer Baby und verknüpft sie in der Folge mit einem bestimmten Ablauf vor dem Schlafen. Euren Wünschen sind bei der Gestaltung eines Einschlafrituals keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist jedoch, dann auch mit liebevoller Konsequenz bei dem gewählten Ritual zu bleiben, damit es euer Baby zum Schlafen bringen kann.
Tipp #4: Unterschätze nie die Wirkung von Licht, Geräuschen und Gerüchen!
Babys sind in ihrem Alter noch nicht mit den kommunikativen Fähigkeiten ausgestattet, die wir uns als Mamas und Papas manchmal von ihnen wünschen würden! Sie können uns leider nicht sagen, warum sie plötzlich schreiend das Gesicht wegdrehen, wenn wir sie – wie vermeintlich jeden Abend – ins Bettchen legen wollen.
Manchmal sind es bereits Kleinigkeiten, auf welche die kleinen Mäuse höchst empfindlich reagieren, während wir gar nicht bemerkt haben, dass irgendetwas anders sein könnte: Licht, Geräusche und Gerüche zum Beispiel. Hast du ein neues Parfum aufgelegt und dir nichts dabei gedacht, als du dein Baby ins Bett gelegt hast?
Für dich war vielleicht alles normal, während für deine kleine Maus Mama plötzlich nicht mehr wie Mama roch! Vielleicht hat es auch eine Woche lang geregnet und das Prasseln auf der Fensterscheibe im Kinderzimmer war so beruhigend, dass sich euer Baby nur zu gerne daran gewöhnt hat! Plötzlich ist das Wetter aber wieder super und die unbeabsichtigte Einschlafhilfe fällt plötzlich weg!
Muss es nun erst wieder regnen, damit ihr euer Baby zum Schlafen bringen könnt? Bestimmt nicht, aber ihr könnt andere Vorkehrungen treffen, um eine gewisse Kontinuität in das Einschlafen zu bringen.
Ein weiterer Tipp, um euer Baby zum Schlafen zu bringen, besteht deshalb darin, die Schlafumgebung genau zu untersuchen und vielleicht sogar ein paar Veränderungen vorzunehmen, sodass ihr eine gewisse Regelmäßigkeit herstellen könnt. Wenn es euch möglich ist, jeden Abend für gleiche Lichtverhältnisse zu sorgen (idealerweise habt ihr Rollläden), auf die Wahl des Parfums zu achten und nicht ständig die Spieluhr zu wechseln, kann das eurem Baby bereits enorm helfen, um sicher in den Schlaf zu finden.
Babys wollen kein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm jeden Abend – sie sehnen sich nach Kontinuität und finden Vertrauen in regelmäßigen Abläufen.
Tipp #5: Verstehe, dass dein Baby wahnsinnig viele Entwicklungsschübe durchmacht
Super! Gerade hatte sich euer Baby an die Abendroutine gewöhnt und schlief wie ein Engel. Ihr konntet euer Glück nicht fassen, nur um heute Nacht festzustellen, dass vier Stunden Schlaf plötzlich wieder genug für euer Baby waren? Das ist frustrierend, aber keine Angst, ihr habt nichts falsch gemacht! Vielleicht hat euer Baby gerade erst wieder einen Entwicklungsschub durchgemacht – und das geschieht gerade im ersten Lebensjahr viel häufiger, als viele Mamas und Papas glauben!
Allein in den ersten 14 Lebensmonaten durchlaufen Babys acht Wachstumsschübe. Diese beziehen sich nicht nur darauf, dass euer Kind wächst! Vielmehr geht es darum, dass euer Kind sich emotional und kognitiv weiterentwickelt. Es lernt, neue Dinge anzufassen, zu erkunden und zu begreifen. Es interagiert stärker mit seiner Umwelt und entwickelt neue körperliche und seelische Bedürfnisse nach Abstand, Nähe und Geborgenheit. Auch das individuelle Schlafbedürfnis kann sich gerade im ersten Lebensjahr mehrmals stark verändern.
Solltet ihr deshalb plötzlich mit eurer eingespielten Routine nicht mehr euer Baby zum Schlafen bringen können, verzweifelt nicht gleich! Beobachtet euer Kind genau und überlegt gemeinsam, welche Veränderungen es gerade durchmachen muss. Wenn ihr euer Baby versteht, könnt ihr bestmöglich auf seine Bedürfnisse eingehen. Je besser euch das gelingt, desto stressfreier kommt ihr durch den Tag – und die Nacht!
Fazit: Tipps können helfen, sind aber kein Allheilmittel
Euer Baby zum Schlafen zu bringen ist kein Hexenwerk. Es braucht nur eure Liebe, Geduld und ein wenig Erfahrung. Denkt aber daran: Jedes Kind und jede Familiensituation sind einzigartig. Nicht jeder Tipp wird deshalb bei jedem Kind gleichermaßen gut funktionieren. Auch verstehen wir, dass es manchmal super schwer sein kann, die Kraft für diese Tipps aufzuwenden, wenn Schlaf bereits Mangelware ist. Wir waren da und haben die gleichen Probleme durchgemacht wie ihr!
Falls ihr an weiteren Tipps interessiert seid, wie ihr euer Baby zum Schlafen bringen könnt, schaut euch gerne weiter in unserem Blog hier in der Mäuseschlummerschule um oder besucht unseren YouTube-Kanal.
Möchtest Du noch heute etwas an eurer Schlafsituation ändern und auch diese verbessern, kannst du dir hier unseren Mäuseschlummerratgeber und somit Tipps für einen erholsamen Babyschlaf sichern.
Haltet durch, wir sind für euch da!
Wir wünschen euch "gemeinsame Freude am Träumen"
Eure
Marion und Phil
ÜBER DEN AUTOR
Marion&Phil Wipperfürth
Experten für Babys und Kleinkinder
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